6
Richtung gegeben, welche die allmähliche Aufschließung des Erdteiles "nach
W. hin erleichterte. Die Glieder, sowohl die Inseln wie die Halbinseln, sind
größtenteils gebirgig. Die Mittelhöhe des Erdteiles beträgt nur etwa 300 m, und
im Vergleich mit Asien finden wir den Vorzug, daß Europa nicht wie jenes Hoch-
länder aufweist, die von Randgebirgen umschlossen und deshalb unzugänglich
und dürr sind. Kein Landgebiet des Erdteiles ist von Natur abgeschlossen. Die
Gebirge sind meistens sehr reichlich geschartet und stellen dem Verkehr kein
größeres Hemmnis entgegen. Nur wenige Stellen des Hochgebirges reichen in
das Gebiet des ewigen Schnees empor.
6. Flächengliederung. Man unterscheidet in dem Erdteil zwölf natürliche
Teile: die Britischen Inseln, die Skandinavische Halbinsel, die Balkanhalbinsel,
die Apenninhalbinsel, die Pyrenäenhalbinsel, die Flachländer von Rußland,
Deutschland und Frankreich, die Mittelgebirge von Österreich, Deutschland
und Frankreich und das Hochgebirge der Alpen. Zwei Drittel des Ganzen ent-
fallen auf das Tiefland, das größtenteils dem Rumpfe angehört.
7. Bewässerung. Die Bewässerung des Gebietes erfolgt, der Abdachung
des Geländes entsprechend, i,m, allgemeinen nur nach zwei Seiten, nach S.
und nach N. Die Wasserscheide zwischen beiden Gebieten liegt nicht hoch, so
daß mit Leichtigkeit Kanalverbindungen hergestellt werden können. Große
Ströme konnten sich naturgemäß nur in dem großen östlichen Tiefland ent-
wickeln. Hier und auch in einigen Teilen des W. fließen die Ströme nach ver-
schiedenen Richtungen nahe aneinander, so daß man sie leicht miteinander
durch künstliche Wasserstraßen verbinden konnte. Nur wenige Flüsse sind für
die Schiffahrt ungeeignet. Viele von ihnen werden aus Gletschern oder durch die
Schmelzwasser des im Winter gefallenen Schnees, auch während des Sommers,
genügend gespeist. Nirgends hat Europa Wüste, nur im 0. vereinzelte Steppen-
gebiete.
Der Erdteil ist reich an Seen, die sich besonders im Kranze um die Ostsee
herum und zu beiden Seiten der Alpen anhäufen; großenteils sind sie als Reste
beziehungsweise Folge der Alpenvergletscherung zurückgeblieben und die meisten
von ihnen bilden einen schönen Schmuck der Landschaft.
8. Klima. Das Klima Europas ist sehr günstig. Nirgends kommt tropische
Hitze vor, die den Menschen erschlafft, und ¿ fast^nirgends finden^wir Eiswüste,
die der Ausbreitung des Lebens eine Grenze zieht. Das Klima ist abhängig vom
Atlantischen Ozean, von dem die Niederschläge stammen und woher im größten
Teile des Jahres die Winde wehen. Es ist besonders wertvoll, daß in der
kühleren Jahreszeit die Windrichtung vorwiegend Sw. ist, wobei die Luft über
den warmen, die Westküste unseres Erdteiles bespülenden Golfstrom herstreichen
muß und Wärme und Feuchtigkeit über die Landmasse hinführt. Der Grund
für diese regelmäßige Richtung der Winde liegt darin, daß bei den Kapverdischen
Inseln sich ein Hoch des Luftdruckes und bei Island ein Tief findet. Im
allgemeinen hegt der Erdteil zwischen den Isothermen von 0° und von 20° und
ist wärmer, als er gemäß seiner Entfernung vom Äquator sein müßte. Die
kälteste Gegend im nordöstlichen Rußland hat — 6°, die wärmste im südlichen
Spanien + lö1^0. Der Unterschied zwischen dem wärmsten und kältesten
Monat beträgt durchschnittlich 20°, steigt aber im 0. auf 30°, während er im
W. und S. auf 15° herabsinkt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Europa Europas Niederschläge Island Spanien
23
schaftliche Schönheit und fruchtbare Gegenden ausgezeichnetes Gebiet, sondern
auch namentlich eine Verbindung zwischen seinem östlichen Besitze und seinen
rheinischen Landesteilen erhalten.
d) Der Thüringer Wald und der Harz.
1. Bodengestalt. Das Gebiet zwischen Weser und Saale wird im S. von dem
Thüringer Walde und dem Frankenwalde, im N. vom Harz eingefaßt. Zwischen
ihnen erstreckt sich eine Reihe von kleineren Gebirgszügen in derselben süd-
östlichen Richtung.
a) Der Thüringer Wald ist ein schmales, kettenartiges Gebirge mit pracht-
vollem Waldbestande, schönen Tälern und herrlicher Aussicht von seinen höchsten
Bergen, dem Inselsberg und dem Beerberg. An ihn schließt sich bis zum Fichtel-
gebirge eine breite, größtenteils aus Schiefer bestehende Hochfläche, die dem
Rheinischen Schiefergebirge ähnlich ist, der Frankenwald.
Nördlich des Thüringer Waldes liegt ein fruchtbares Becken, westlich vom
Eichsfelde, nördlich von dem niedrigen Kyffhäusergebirge begrenzt.
b) Bei weitem größer und massiger ist der Harz. Er trägt seinen Namen (das
Wort Harz ebenso wie Hardt und Spessart hängt mit dem alten deutschen Aus-
drucke für Waldgebirge zusammen) mit vollem Rechte, denn er ist fast bis auf seine
höchsten Höhen mit prachtvollen Nadelhölzern bewachsen. Mit seinen steilsten
und mächtigsten Erhebungen tritt er dicht an die Norddeutsche Tiefebene heran,
deshalb macht er und besonders sein höchster Berg, der über 1100 m emporragende
Brocken, einen viel höheren Eindruck als manches höhere Gebirge im südlichen
Deutschland.
Im Laufe der Täler und der Gebirgszüge wechseln südöstliche und nordöst-
liche Richtimg miteinander ab ; darum wechseln die Flüsse auch oft ihre Richtung
und darum ist das ganze Gebiet, ebenso wie das Weserbergland, auch staatlich
sehr zersplittert.
2. Bewässerung. Die vom Thüringer Walde strömende Werra bildet den
Westrand des Gebietes, die vom Fichtelgebirge kommende Saale schließt es nach
0. ab. Von den Nebenflüssen der Saale ist die Unstrut der Hauptstrom des
Thüringer Landes, während die vom Brocken kommende Bode (d. i. der Fluß des
Wodan) bereits im Tief lande mündet. (Fig. 13.)
3. Klima und wirtschaftliche Bedeutung. Das Klima bildet einen Übergang
zu dem Binnenlandklima von Ostdeutschland, d. h. es ist trockener als dasjenige
von Westdeutschland und seine Sommer sind wärmer und seine Winter kälter.
Doch ist die Bewässerung noch vollständig ausreichend, an den Berghängen
sogar reichlich.
Thüringen und das breite Tal zwischen Harz und Kyffhäuser, die Goldene
Aue, sind sehr fruchtbar, ebenso auch das Gebiet der unteren Saale. Hier bilden
Zuckerrüben die Hauptfeldfrucht.
Das Land ist auch sehr reich an Bodenschätzen. Zahlreich sind die Salinen
(d. i. ?) und die Bergwerke auf Steinsalz. Der Harz ist reich an Erzen, besonders
an silberhaltigen, und südlich davon wird viel Kupfer gewonnen. Beiweitem
wichtiger ist aber die große Verbreitung der Braunkohlen von der mittleren Saale
bis an den Harz.
Mannigfach hat sich deshalb die Gewerbtätigkeit entwickelt, wozu schon
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
72
oberen Mosel, das noch zur Republik Frankreich gehört. Auch im deutschen
Lothringen werden einige Kreise vorwiegend von Menschen französischer Sprache
bewohnt.
Die sämtlichen südlichen Landschaften faßt man mit dem Namen Süd-
deutschland zusammen. Sie sind in den meisten Beziehungen sehr verschieden.
Schon die Höhenlage wechselt zwischen 3000 und 100 m über dem Meeresspiegel;
teilweise ist es Hochgebirge, teilweise Mittelgebirge; Hochfläche, Ebene und
welliges Hügelland wechseln miteinander ab. Der Boden ist zu einem geringen
Teile Ödland: Kies, Moor und Sumpf; zum Teile ist er mit schönem Walde bedeckt,
aber auch zu einem großen Teile fruchtbar und gartenmäßig angebaut. Besonders
schön sind die Täler. Das Klima ist zum größten Teile milde, das Land gut be-
Fig. 39. Das Deutsche Tor in Metz.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zurich.)
wässert und der Wasserreichtum hat nahezu überall eine hervorragende Gewerbe-
tätigkeit ins Leben gerufen. Fast das ganze Gebiet gehört zu den beiden großen
Stromgebieten der Donau und des Rheins. Namentlich die von den Alpen
kommenden Flüsse sind das ganze Jahr hindurch wasserreich, da im trockenen
Sommer die Schmelzwasser von den Gletschern herabströmen.
Im ganzen kann man Süddeutschland als ein bevorzugtes Stück von Deutsch-
land bezeichnen, besonders da es eine günstige Yerkehrslage hat. Die Verbindung
mit dem N. wird fast nur durch den Rhein bewirkt, während beinahe auf der ganzen
Linie die Norddeutsche Tiefebene von Süddeutschland durch die Mitteldeutsche
Gebirgsschwelle getrennt wird.
5. Österreich-Ungarn.
Ungünstige Verhältnisse. Die österreichisch-ungarische Monarchie liegt un-
gefähr unter derselben Breite wie Frankreich, hat aber, da sie zu einein großen
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lothringen Donau Rheins Rhein Frankreich
an der Etsch Italiener und
an den Nebenflüssen der
Donau Slawen hinauf, deren
Ansprüche fortwährend
wachsen und die dem
deutschen Volke und dem
österreichischen Staate viel
Beschwerden bereiten.
Dem Bekenntnisse
nach ist die überwiegende
Zahl der Bewohner Öster-
reichs katholisch.
Staatliche Einteilung.
a) In dem Gebiete, das
noch zu den Westalpen
gehört, liegt die Landschaft
Vorarlberg (d. i. das Land
vordemivrlberge), größten-
teils zum Rheingebiete ge-
hörig und nach dem Boden-
see abwässernd. Die Haupt-
stadt des Gebietes, das
neben Vieh Wirtschaft auch
eine beträchtliche Baum-
wollindustrie hat, ist Bre-
genz (brêgenz) ambodensee.
östlich schließt sich
die gefürstete Grafschaft
Tirol an. Sie besteht aus
zwei Teilen, einem nörd-
lichen im Gebiete des Inn,
der fast durchweg deutsch
ist, und einem südlichen
im Gebiete der Etsch. Die
Hauptstadt Innsbruck (d. i.
Brücke über den Inn) hat
eine Universität und ist
der geistige Mittelpunkt
des Landes. (Fig. 42.)
Wegen ihrer Lage in der
Mitte des breiten Inntales
und am Beginn der Bren-
nerstraße wird sie viel von
Fremden besucht. Nach S.
führt der Brenner in den
ungemein milden Talkessel
der oberen Etsch; wo der
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
84
Salz. Es wässert größtenteils zur Theiß ab, doch durchbricht die Aluta (Á) oder Alt die
Transsilvanischen Alpen, um unmittelbar der Donau zuzuströmen. Fast die Hälfte
des Landes ist von Wald bedeckt. Der Bergbau und Ackerbau liegt, obwohl ihre
Zahl nur 200 000, d. i. 10°/0 der Gesamtheit beträgt, größtenteils in der Hand
der Deutschen fränkischen Stammes, die hier als Sachsen bezeichnet werden.
(Fig. 50.) Die übrige Bevölkerung besteht zum größten Teile aus Rumänen,
zum geringeren Teile aus Magyaren (sprich: madjáren), die Ackerbau und Vieh-
zucht treiben; außerdem leben dort viele Juden, in deren Händen der Handel
liegt, und Zigeuner.
Die wichtigsten Städte
sind von Deutschen ge-
gründet und auch be-
wohnt : Kronstadt, Her-
mannstadt am Rotenturm-
paß und Klausenburg. Die
Deutschen werden hier wie
in Galizien immer mehr
eingeengt und zurück-
gedrängt.
2. Das Ungarische Tief-
land ist der Rest eines
alten Sees, deshalb größten-
teils ganz flach, stellen-
weise sumpfig, aber auch
in weiter Ausdehnung
fruchtbar. Es ist ganz von
Gebirgen umgeben und
deshalb sehr arm an
Niederschlägen. Das mitt-
lere Gebiet, von der Theiß
und der Donau durch-
strömt, ist daher auf
weite Strecken nur eine
Grassteppe, sogenannte
Pußta; auf ihr weiden
Schafe, langgehörnte Rin-
der und halbwilde Pferde,
von berittenen Hirten ge-
hütet. An den Rändern,
wo die Niederschläge reichlicher fallen, wird viel Weizen und Mais gebaut;
immer weiter dringt der Anbau gegen die Steppe vor; die Gebirgshänge tragen
feurigen Wein.
Die nördlichen Randgebirge sind reich an Gold und anderen Erzen; der im W.
das Tiefland unterbrechende niedrige Bakonywald (spr. báckonj) bietet mit seinen
Eichenwäldern großen Schweineherden ergiebige Nahrung.
Zwei große Seen, der Plattensee und der flache Neusiedler See, sind die Reste
der einstigen Seebedeckung. Die Theiß richtet häufig durch "C berseliwemmung
große Verwüstung an.
Fig. 50. Sachsen.
(Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.)
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
61
Demnach ist Deutschlands Grenze nur im N. von der Natur geschützt.
Nach den drei anderen Seiten muß es für Grenzschutz Sorge tragen : gegen Rußland,
Österreich und Frankreich. Gegen Frankreich haben wir, seit Lothringen wieder
deutsch geworden ist, eine günstigere Stellung als früher, weil wir die vorgeschobene
Festung Metz wieder besitzen. Gegen Rußland ist unsere Stellung ungünstig,
da die russischen Grenzprovinzen in großen Sümpfen einen natürlichen Schutz
besitzen. Auch an der südlichen Grenze ist die Stellung unserer Nachbarn vor-
teilhafter, weil ihnen durchweg der Kamm der Grenzgebirge gehört.
2. Bevölkerung. Das Land wird fast vollständig von Angehörigen des ger-
manischen Volksstammes bewohnt und beinahe alle Bewohner sprechen die
deutsche Sprache. Nur im 0. des Reiches wohnen Slawen mit polnischer Sprache,
in einigen Bezirken des W. spricht man französisch und an der Nordgrenze gibt
es wenige Dänen, die das Deutsche nicht als Umgangssprache haben.
Das Land ist, obwohl es nicht überall von natürlichen Grenzen zusammen-
gehalten wird, dennoch durchaus einheitlich. Von S. nach N. lassen sich vier natür-
liche Teile von Mitteleuropa unterscheiden, die großenteils zum Deutschen Reiche
gehören.
3. Natürliche Einteilung. Im S. verlaufen die Alpen, ein Hochgebirge. Daran
schließt sich als zweiter Teil das Alpenvorland, auch die Donauhochfläche genannt,
ein Hochland. Als dritter Teil folgt das Deutsche Mittelgebirge; als letzter Teil
schließt sich nach N. das Norddeutsche Tiefland an. Von dem Deutschen Mittel-
gebirge kann man das Süd westdeutsche Becken als einen besonderen Teil abtrennen.
2. Die Alpen.
A. Teile. Das Alpengebirge erscheint dem Blicke von weitem als ein hoher
Gebirgskamm, der mit seinen höchsten Spitzen in das Reich des ewigen Schnees
emporragt. Bei näherer Betrachtung zeigt es sich durch Täler in verschiedene
Teile gegliedert. Als Hauptteile unterscheidet man die Ostalpen und die West-
alpen. Ihre Grenze befindet sich ungefähr in der Mitte des Gebirges und zieht
vom Bodensee den Rhein hinauf.
Die Ostalpen lassen drei, die Wesfcalpen zwei gleichlaufende Züge erkennen.
Beiden Teilen ist es gemeinsam, daß sie nach S. steiler und tiefer abfallen als nach N.
Die Westalpen bestehen auf der Nordseite größtenteils aus kalkigem Gestein;
bei den Ostalpen ist sowohl der nördliche als der südliche Zug aus Kalkstein auf-
gebaut. Der südliche Zug der Westalpen besteht, ebenso wie der mittelste Kamm
der Ostalpen, aus Urgestein (Granit), und man unterscheidet deshalb einen nörd-
lichen Kalkalpenzug, der sowohl in den Ostalpen wie in den Westalpen auftritt,
von den granitischen Zentralalpen. Die Ostalpen haben außerdem einen süd-
lichen Kalkalpenzug, der in den Westalpen fehlt.
a) Im W. sind die Gebirgsmassen mehr zusammengedrängt als im 0. Die
höchsten Berge liegen da, wo die Westalpen und Ostalpen zusammenstoßen.
An der Stelle, wo die Alpen aus der südlichen Richtung in die östliche über-
gehen, ragt der Hauptgebirgsstock des Montblanc (d. i. Weißer Berg) Qjnpor;
er kann zu beiden Seiten über den Großen und den Kleinen St. Bernhardpaß
umgangen werden. Weiter östlich liegt die jäh nach Italien abstürzende Felsmasse
des Monte (n ohne Nasenlaut) Rosa (d. i. Roter Berg), und nördlich davon das
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Frankreich Mitteleuropa Rhein Italien
65
die Felsen glatt zu durch waschen. Darum bildet er schon oberhalb der Aare mündung
kleinere und größere Stromschnellen, unter denen der Rheinfall bei Schaffhausen
die größte ist; er stürzt sich hier bei 120 m Breite in schäumendem Tosen über
einen 20 m hohen Felsen hinab. (Fig. 35.)
Fig. 35. Der Rheinfall bei Schaff hausen.
(Nach einer Photographie.)
b) Das Deutsche Alpenvorland=
A. Gliederung, Bodenbeschaffenheit. Das Deutsche Alpenvorland, auch die
Oberdeutsche oder Donauhochebene genannt, wird nach den staatlichen Land-
schaften in eine Schwäbische und eine Bayrische getrennt, an die sich jenseits
der Donau noch die Oberpfälzische anschließt. Sie ist noch mehr als die Schwei-
zerische von den Alpen abhängig, denn fast ihr ganzer Boden besteht aus dem
Moränenschutt, den die in früherer Zeit viel weiter herabreichenden Gletscher
der Alpen hinterlassen haben.
Nördlich der Moränenlandschaft dehnen sich große Sümpfe und morastige
Stellen aus, die man dort als Ried oder Moos bezeichnet und in denen man Torf
sticht. tfig. 36.) Sie erstrecken sich bis zur Donau, so daß dieser Strom wegen der
sumpfigen Ufer nur an wenigen Stellen überschritten werden kann.
B. Bewässerung. Das ganze Hochland ist im Durchschnitt 500 m hoch,
dacht sich aber im 0. allmählich ab, entsprechend dem Laufe der Donau. Zu ihr
hat sich eine Reihe von Flüssen den Weg teilweise in das Land eingegraben: die
Iiier, der Lech, die Isar und der Inn. Ihr Gefälle ist ziemlich stark und sie sind
S t ein e o k e - K r e t s eh m e r, Deutsche Erdkunde für Mittelsch. I. Teil.
5
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Schaffhausen Donau Ried Donau Donau
67
Stück des Königreiches Württemberg mit der wichtigen Festung Ulm an der
Donau, die hier schiffbar wird. Den Hauptteil besitzt das Königreich Bayern.
Am Lech liegt die Stadt Augsburg, deren Handelshäuser (besonders die Familien
Welser und Fugger) im Mittelalter den Haupthandel mit Kolonialwaren von
Ostindien in der Hand hatten. Ulm und Augsburg haben zwar nicht mehr die
Bedeutung wie in alter Zeit, sind aber wichtig, weil dort die Hochebene von der
großen ostwestlichen Straße getroffen wird, auf der jetzt der Expreßzug von
Paris nach Konstantinopel fährt. Über Augsburg geht seit alter Zeit die Fort-
setzung der Brennerstraße nach N.
Der Lech scheidet den schwäbischen Volksstamm von dem bayrischen.
Im Königreich Bayern haben die beiden Bezirke Oberbayern und Niederbayern
Anteil an dem Alpenvorlande. Hier liegt an der Isar Bayerns Hauptstadt München
in reizloser Lage, aber geschmückt mit schönen Gebäuden und Heimatstätte
einer bedeutenden Malerschule. Die kühlen Keller in dem Boden des Vorlandes
haben München außerdem zum Hauptplatze für Bierbrauerei gemacht. Nördlich
von München schützt die Festung Ingolstadt den Donauübergang. Weiter abwärts
an der Donau liegt das alte Regensburg. Von hier aus tritt der Bayrische Wald
an die Donau heran, die nun zwischen waldigen und bergigen Ufern dahinströmt;
stellenweise ist hier das Tal den schönsten Gegenden des Rheines ähnlich. Von Regens-
burg abwärts hat die Donau einen regelmäßigen Dampferverkehr. An der Mündung
des Inn liegt Passau, ein Haupthandelsplatz für das auf dem Inn herabgeflößte Holz.
Da das deutsche Alpenvorland von einer wichtigen ostwestlichen und
mehreren nordsüdlichen Straßen durchschnitten wild, hat es für den Verkehr
eine große Bedeutung, während der nördlich von der Donau gelegene Teil, die
rauhe und weniger fruchtbare Oberpfalz, geringere Wichtigkeit hat; sie ist deshalb
meist auf Gewerbtätigkeit angewiesen.
4. Das Südwestdeutsche Becken.
Teile. An das Alpenvorland schließt sich nach N. das Deutsche Mittel-
gebirge an.
Wir scheiden es in einen nördlichen und einen südlichen Teil, die durch
einen ziemlich gleichmäßig verlaufenden Kamm voneinander getrennt werden,
den Deutschen Mittelgebirgskamm.
Der südliche Teil des Mittelgebirges umfaßt im W. das Südwestdeutsche
Becken, und hieran schließt sich die Oberrheinische Tiefebene.
a) Westlich des Böhmerwaldes und des Bayrischen Waldes liegt das Süd-
westdeutsche Becken.
1. Es wird im S. begrenzt von dem Juragebirge, das sich als Fortsetzung des
Schweizer Jura vom Rheine bis zum Fichtelgebirge hinzieht. Der Jura besteht
aus kalkigem Gestein, welches das Wasser leicht durchläßt. Deshalb sind die
flachen Höhen öde und wenig fruchtbar; das Gebirge ist mit Höhlen durchsetzt
und am Sockel des Gebirges treten starke Quellen heraus.
Die Täler sind meist mit schönen Buchenwaldungen erfüllt, auf den Vor-
sprüngen des Gebirges sieht man Burgtrümmer in großer Zahl. Unter ihnen
befinden sich der Hohenstaufen und der wieder aufgebaute Hohenzollern, die
Stammsitze zweier deutscher Kaiserhäuser. (Fig. 37.)
Von der Donau her steigt das Gebirge allmählich an, nach N. fällt es steiler
5*
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
69
prächtigen Wäldern und allerlei Bodenschätzen, aber auch stellenweise bedeckt
mit Moor. In ihm kreuzen sich die Hauptrichtungen der Deutschen Mittelgebirge,
von denen ein Teil südöstlich, ein anderer nordöstlich verläuft. Darum ist das
kleine Gebirge auch der Quellort von vier Flüssen, die sich nach vier Himmels-
richtungen ergießen ; die Eger und Saale zur Elbe, die Naab zur Donau und
der Main zum Rhein.
Der Main wird durch viele entgegenstehende Bergmassen zu Krümmungen
gezwungen, namentlich muß er kurz vor seiner Mündung in einem großen Viereck
den Spessart umströmen. Seinen größten Nebenfluß empfängt er auf der linken
Seite, die Rednitz, die durch den Ludwigskanal mit der Altmühl verbunden ist
und so den Verkehr zwischen Rhein und Donau ermöglicht.
Fig. 38. Nürnberg. Graben und Burg.
(Nach einer Photographie der Neuen photographischen Gesellschaft, Berlin.)
Auch das Maingebiet ist gut angebaut und besonders reich an Korn
und Wein.
Es gehört fast vollständig zum Königreiche Bayern und bildet die Bezirke
Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken.
In Oberfranken liegt die alte Bischofsstadt Bamberg innerhalb einer reich
mit Gemüsen angebauten Gegend. Die Hauptstadt von Mittelfranken ist das seit
dem Mittelalter durch Kunst und Kunstgewerbe berühmte Nürnberg, der Kreuzungs-
punkt der von den Alpen nordwärts und der vom Böhmerwalde westwärts führenden
Straßen. Die alte freie Reichsstadt ist auch heute noch reich an alten Gebäuden
und Kunstschätzen. (Fig. 38.) Unterfranken hat besonders viel Weinbau. Seine
Hauptstadt ist der alte Bischofssitz Würzburg, an dessen Bergen der berühmte
Steinwein gedeiht.
2. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland steigt westwärts allmählich zum
Schwarzwald und Odenwald auf. Beide hingen in früheren Zeiten mit dem Wasgen-
walde und mit dem Hardtgebirge zusammen, aber das mittlere Stück brach ein
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Ortsnamen: Eger Donau Main_zum_Rhein Main Rhein Donau Nürnberg Berlin Oberfranken Mittelfranken Oberfranken Bischofsstadt_Bamberg Mittelfranken Nürnberg Unterfranken Schwarzwald Odenwald
70
und bildet jetzt den großen, fast 300 km langen und 30 km breiten Rheingraben,
den man im Gegensatze zu der Tiefebene am Niederrhein als die Oberrheinische
Tiefebene bezeichnet.
Der Schwarzwald ist ein schönes Waldgebirge mit großen Tannen, mit stillen
Seen, an denen die Sage haftet, und mit Torfmooren auf den Höhen. Seine höchsten
Erhebungen liegen im S., wo der Feldberg bis zu 1500 m ansteigt. Das Gebirge
reicht hier bis zum Rhein und ist beinahe mit dem Jura verbunden, während der
ebenso gebaute Wasgenwald von dem Schweizer Jura durch eine breite Senkung
geschieden ist. Diese niedrige Bodenschwelle ist die Burgundische Pforte; sie bildet
ein Völkertor, ähnlich der Mährischen Pforte im O., und wird zur Kanalverbindung
zwischen dem Rhein und der Rhone benutzt.
3. Der höchste Berg des Wasgenwaldes ist der Sulzer Belchen (1400 m).
Nach N. werden beide Gebirge niedriger und geben Gelegenheit zu wichtigen
Übergangstraßen von O. nach W.
4. An den Schwarzwald schließt sich das liebliche Neckarbergland und darauf
der Odenwald, und ihm entsprechen auf der linken Rheinseite die Hardt und das
Pfälzer Bergland.
5. Entsprechend dem Schwäbisch-Bayrischen Gebirge im 0., lehnt sich im W.
an das Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene das Lothringer Stufenland an,
ein fruchtbares Gelände, das .stellenweise auch erzreich ist.
b) Der die Tiefebene durchströmende Rhein zieht, weil er bedeutend tiefer
liegt als die Donau, sämtliche Gewässer des Gebietes an sich. In der Tiefebene
selbst ist für größere und kleinere Flüsse kein Platz, nur die neben dem Rheine
fließende Iii hat einige Bedeutung. Die übrigen, von den Gebirgen herabeilenden
Flüßchen sind klein und kurz, werden aber für die Herstellung von Ubergangs-
straßen und Eisenbahnen wertvoll. Die vom Schwarzwalde und Wasgenwalde nach
außen fließenden Flüsse, der Neckar und die Mosel, gewinnen nach einem großen
Bogen wieder das Rheintal und zeigen überhaupt einen sehr übereinstimmen-
den Bau.
Das Klima ist warm, das wärmste von Deutschland, so daß Wein, Tabak,
Obst und Edelkastanien gedeihen. Außer den sandigen, von Altwassern durch-
zogenen Rheinuferstrecken ist der Boden sehr fruchtbar. Deshalb ist das ganze
Gebiet üppig angebaut und gleicht an vielen Stellen einem prächtigen Garten.
Darum wohnt die Bevölkerung auch ziemlich dicht; besonders ziehen sich
lange Reihen von Ortschaften am Fuße der Gebirge hin, von deren Kuppen Burg-
trümmer und Klosterruinen herniederschauen. Dazu kommt, daß das Rheintal
eine wichtige Verkehrslinie darstellt, in welchem Eisenbahnen auf beiden Ufern
Norddeutschland mit der Schweiz und Italien verbinden.
Der Rhein selbst hat erst unterhalb der Neckarmündung für die Schiffahrt
Bedeutung. Weiter oberhalb ist er zu reißend, um einen regelmäßigen Verkehr
aufkommen zu lassen; der Schiffverkehr geht hier auf kanalisierten Wasser-
straßen.
Den südlichen Teil der Tiefebene bewohnen Schwaben, die im Rheingebiete
dem alemannischen Zweige angehören. Den nördlichen Teil bewohnen Franken,
zu denen die frohgemuten, lebhaften Pfälzer gerechnet werden.
Der rechtsrheinische Teil der Oberrheinischen Tiefebene wird größtenteils
von dem Großherzogtume Baden eingenommen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]